Corona-Kündigungswellen positiv beeinflussen: Ursachen und Gegenmaßnahmen

Geschrieben am 29.03.2021 von Dominik Weirich

Sie dürfen mir glauben: Genau wie Sie, würde ich zu gern den Deckmantel des Schweigens über das leidige Corona-Thema hüllen. Jedoch deuten alle Quellen wie z.B. Beiträge in sozialen Netzwerkgruppen wie dem Informationsnetzwerk für Fitnessanlagenbetreiber auf Folgendes hin: Der Herbst kommt und eine Mitgliederkündigungswelle bäumt sich auf. Nun soll es jedoch im folgenden Artikel nicht darum gehen, dass sich Corona auf die Mitgliederfluktuation auswirkt, sondern darum was man dagegen tun kann. Denn jetzt gilt es Schaden zu begrenzen und bestenfalls resultierende Chancen zu nutzen.

Es gibt zwei Hauptursachen für die aufkommende Kündigungswellen in Fitness- und Gesundheitsanlagen. Erstens wird durch den Wetterumschwung zum Herbst und dem Ende der Sommerpause im deutschen Bundestag die politische COVID-19 Debatte erneut angeheizt und medial darüber berichtet. Ängste der in weiten Teilen verunsicherten Bevölkerung verstärken sich zunehmend. Zweitens werden Jahres- oder Mehrjahresverträge in hoher Frequenz in den ersten drei Monaten des Jahres geschlossen. Somit ist die Kündigungsfrist eben dieser Verträge auf den 30.09. des jeweiligen Jahres datiert. Die Kombination der Infektionsanstiege zum Herbst, als auch das wachstumsstarke erste Quartal zeigen nun ihre Schattenseiten.

Aber nun genug zu den Ursachen, denn wir kennen nun die Auslöser. Und ein Auslöser, Verhalten zu unterlassen, ist eben die (Todes)- Angst. Diese Angst kann jedoch nur dann vorherrschen, wenn sie begründet ist und in ihrer Darlegung nicht entschärft werden kann. Und an dieser Stelle sind wir bei den Gegenmaßnahmen angelangt. Viele Fitness- und Gesundheitsanlagenbetreiber haben bereits in den Sommermonaten aufgerüstet.

Die Flächen werden in regelmäßigen Abständen desinfiziert. Lüftungsanlagen mit UVC oder anderen Aerosol-Desinfektionsmaßnahmen aufgerüstet oder ergänzt. Ebenfalls werden die räumlichen Beschaffenheiten durch bauliche Maßnahmen so gestaltet, dass entweder der Abstand gewahrt werden kann oder eben z.B. eine Trennwand für Sicherheit sorgt. Diese drei Maßnahmen sind nur einige von vielen Möglichkeiten, welche – insbesondere das Sicherheitsbedürfnis – verunsicherten Mitgliedergruppen psychologisch positiv beeinflussen. Viele Mitglieder, die aus Unsicherheit kündigen, waren vermutlich schon seit einiger Zeit nicht mehr in Ihrer Anlage.

Aber all diese Maßnahmen nutzen nichts, wenn diese den kündigungswilligen Mitgliedern nicht entsprechend präsentiert werden. Daher ist es unumgänglich, die Mitglieder über Postmailings, Newsletter Mailings, Mail-Matchingverfahren in den sozialen Netzwerken wie Facebook & Co. darüber zu informieren. Prüfen Sie es selbst: Personen, die jetzt verstärkt kündigen waren mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits längere Zeit nicht mehr in Ihrer Anlage. Diese Mitglieder können also gar nicht wissen, wie sehr Sie in die Sicherheit Ihrer Mitglieder investiert haben. Und um dieses Information-Lack zu stopfen braucht es eben Positionierungsmarketing. Natürlich war die Anschaffung der Geräte, Trennwände und Desinfektionsmittel bereits kostspielig. Doch das beste und teuerste Schutz- und Hygienekonzept nutzt nichts, wenn niemand darüber Bescheid weiß.

Nehmen wir an, Sie erhalten 30 Kündigungen. Jede dieser Kündigungen reduziert die Einnahmen der Folgejahre um 600€ (bei 50€ Monatsbeitrag) pro Kündigung. So beträgt der entgangene Umsatz 18.000€ jährlich! Fazit: Um entgangene Umsätze zu reduzieren stellen Sie sicher, dass wirklich jedes Mitglied über Ihre Maßnahmen informiert wurde.

Über den Autor

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Dominik Weirich @dominik.weirich.9, 29.03.2021
Diplom Sportwissenschaftler - Schwerpunkte: Trainingswissenschaft/Ökonomie/Soziologie/Psychologie, Clubleitung mit Schwerpunkt Marketing/Vertrieb INJOY im Saarland, Dozent für Social Media Marketing in der Fitness- und Gesundheitsbranche